Nachgespräch zu "Fight (for) Independence"
So, 21. Juni 2020, 21:30 Uhr, online
Anlässlich der Online-Filmpremiere des u.a. am Staatstheater Nürnberg entstandenen Films "Fight (for) Independence" findet dieses Import/Export Café als Nachgespräch zum Online-Stream am 21.6. statt. Stream und Gespräch finden unter www.fightforindependence.cc statt (Film: 20:00 Uhr, Gespräch: 21:30 Uhr).
Für "Fight (for) Independence" waren Künstler*innen der Berliner Costa Compagnie und der Staatstheater aus Oldenburg und Nürnberg zur Recherche u.a. in Sudsudan, Mosambik, UK und Katalonien, um verschiedenen Dimensionen des Unabhängigkeitsbegriffes nachzugehen. Der Ruf nach "Independence" ist zumeist positiv konnotiert, oft bitter nötig um sich aus Unterdrückungsstrukturen zu befreien, aber - etwa unter Bezugnahme auf das "Selbstbestimmungsrecht der Völker" - gleichzeitig fast immer an nationale oder nationalistische Identifikation geknüpft. Eine ehemalige Kolonialmacht, die sich unter Rückgriff auf die Begriffe und Narrative der Kolonisierten aus einem gleichberechtigten Staatenbund löst, und dabei gleichzeitig ihrem Empire nachzutrauern scheint, ist ein anschauliches Beispiel für diese Widersprüchlichkeit.
Andrea Kuhn, Leiterin des Internationalen Nürnberger Filmfestivals der Menschenrechte, moderiert das Gespräch, das vom Film ausgehend die Verschränkungen von Befreiungsbewegungen, Nationalismus, Kolonialismus und Identität beleuchtet. Zu Gast ist - neben Beteiligten des Theater- und Filmprojekts - Thorsten Mense, Soziologe, Publizist und Mitglied im Forum für kritische Rechtsextremismusforschung.