Staatstheater Nürnberg
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Wer ist wir? (UA)

Installativer Rundgang mit Beiträgen von Max Czollek, Cana Bilir-Meier, Thomas Perle, Atif Mohammed Nour Hussein, Branko Janack u.a.

Sonntag, 17.07.2022

18.00 Uhr

Kongresshalle

Wer ist wir header

Willkommen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände! Warum kommen wir hier her? Weil wir den Eishauch der Geschichte spüren wollen, den Grusel der Gewalt? Oder doch einfach, um entspannt picknickend einem Gebäude beim Verfallen zuzusehen? Während wir über das Gelände spazieren und die Umgebung mit neuen Augen anschauen, begegnen uns Menschen aus Vergangenheit und Gegenwart - viefältig und verschieden, wie wir. Und mit jeder Begegnung stellen sich neue Fragen: Wie funktioniert Gedenken in dieser Gesellschaft? Für wen ist es da? Warum findet es hier statt und wessen Erinnerung zählt dabei? Wo wird Erinnern zum Theater, zum Event, das vergessen macht? Und wie zur Hölle gehen wir damit um, dass überall im Land Relikte aus Beton und Stein herumstehen und uns die Sicht versperren?

Die Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände ist der in Stein gebaute Wahn einer einheitlichen Volks-Identität. 50.000 Menschen sollten hier mit einer Stimme sprechen. Bis heute wird Menschen auf Grundlage dieser Idee Gewalt angetan. Und doch ist die Gesellschaft heute ganz anders, als es sich die Nazis vorgestellt haben. Sie ist voller Vielfalt und radikal unterschiedlich. Und so wichtig es ist, die Toten zu beklagen, die Täter und Strukturen anzuklagen, so wichtig ist es auch, diese Tatsache zu feiern und der Idee, für die die Kongresshalle steht, etwas entgegenzusetzen: Wir sind da, wir gehen nicht weg, wir sind verschieden, das ist großartig und das lassen wir uns nicht nehmen!



Das Projekt „Wer ist wir?“ setzt darum auf Stimmenvielfalt. Bei einem Rundgang über einen Teil des Geländes um die Kongresshalle erlebt das Publikum dabei Beiträge von verschiedenen Künstlerinnen und einer Gruppe Nürnberger Bürgerinnen, die den Blick auf die Kongresshalle verändern und schärfen. Puppenspiel, Schauspiel, Objektkunst, Film und Hörstück – alle Arbeiten setzen sich spielerisch und vieldeutig mit der Geschichte und Gegenwart auseinander, mit der uns das Gebäude konfrontiert.

Start- und Endpunkt: Südliches Volksfesttor/Infopoint 3, Große Straße, Reichsparteitagsgelände. Die Inszenierung dauert ca. 1 Stunde, 50 Minuten und ist als Walk angelegt. Sie müssen längere Strecken zu Fuß zurücklegen, wir raten zu festen und geschlossenen Schuhen.

Hier finden Sie eine Wegbeschreibung von der Straßenbahnhaltestelle Doku-Zentrum zum Startpunkt


BEUNRUHIGUNGSKULTUR
Audiowalk von und mit Max Czollek
Unter Mitwirkung von Tobias Herzberg, Mithu Sanyal
Sounddesign: Kostia Rapoport

WAS MACHT UNS ALS MENSCHEN AUS?
Mit Texten von Betroffenen des NSU-Terrors
Textauswahl und Sprecherin: Süheyla Ünlü

VON DINGEN, DIE ICH DIR ERZÄHLTE, ALS WIR UNS NOCH NICHT KANNTEN
Text, Regie und Puppenbau: Atif Mohammed Nour Hussein
Mit: Aydın Aydın, Thorsten Danner

ZWISCHENWELT
Ein Film von Cana Bilir-Meier
Skulpturen:: Ahu Dural
Text: Aulic Anamika
Kamera: Lichun Tseng
Mit: Saboura Naqshband, Basira Beutel-Biyik, Kirat Sarkaria
Voice Over: Aulic Anamika, Saboura Naqshband, Cana Bilir-Meier

SIE WISSEN NICHT, MIT WEM SIE SPRECHEN
Mit Texten von Hannah Arendt und Eike Geisel
Regie: Branko Janack
Mit: Annette Büschelberger, Süheyla Ünlü

STADTSTIMMEN
Regie: Anja Sparberg, Burak Uzun
Text: Thomas Perle
Mit: Tina Abbasi, Vilja Bruder, Peter Groß, Theresa Geissler, Clarissa Hopfensitz, Eva-Maria Kallnischkies, Olga Komarova, Sonja Morgenstern, Yulia Naumenko, Slavina Sahnik, Monika Schauf, Ekkehard Fugmann, Imelda Schwarz


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Team

Texte

Ausstattung

Dramaturgie und Künstlerische Gesamtleitung

Technische Leitung

Sounddesign und Musik

Produktionsleitung und Künstlerische Gesamtleitung

Termine und Besetzung

Besetzung am 17.07.2022

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Fotos
FOTO(S) © Konrad Fersterer
Pressestimmen
Bayern 2

„Der Abend unter der künstlerischen Leitung von Fabian Schmidtlein funktioniert als Plädoyer für eine plurale, vielstimmige Gegenwartsgesellschaft. Er fordert auf zu differenzierten Denken (…)“

„Es ist ein Signal, dass man den Ort neu bedenken, ihn überhaupt neu bespielen will mit der ebenso berechtigten, wie skeptischen Reflexion, was wir aus unserer Erinnerung eigentlich machen.“

Barbara Bogen, Bayern 2

BR24

„Theater mal anders.“

„Eine Überraschung folgt der Anderen.“

„Der Rundgang des Nürnberger Staatstheaters bietet neue Blickwinkel.“

„Die Schauspieler machen die NS-Vergangenheit spürbar, aber sie setzen ihr auch etwas entgegen.“

„Ein spannendes Projekt, was nachwirkt.“

Tina Wenzel, BR24

Nürnberger Nachrichten

„Das Staatstheater macht den belasteten Ort mit einem performativen Rundgang zur Bühne.“

Herbert Heinzelmann, Nürnberger Nachrichten

Süddeutsche Zeitung

„Höhepunkt in der Wandelhalle: Die grandiose Annette Büschelberger und Süheyla Ünlü setzen sich mit Texten von Hanna Arendt und Eike Geisel auseinander.“

Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung

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