Stra­ßen­kreu­zer-Soli-Kon­zert: Sunday Morning Or­ches­tra

Auf Nürnbergs Straßen begegnet einem der „Straßenkreuzer“ als Magazin, das von professionellen Journalist*innen produziert und von Wohnungslosen, Langzeiterwerbslosen und Armen auf der Straße verkauft wird. Mit einem kleinen Konzert als Auftakt stellt der Verein Straßenkreuzer e.V. hier in der Nachtetage des Staatstheaters Nürnberg seine vielen weiteren Projekte und seine Verbindung zu lokalen Bands vor. Zu hören ist das Duo „Sunday Morning Orchestra“ bestehend aus Kontrabassist Oliver Zoglauer und Sängerin Maleen Schulz-Kallenbach, über deren Musik die Nürnberger Nachrichten titelten: „Diesen Jazz mögen auch die, die sonst keinen Jazz mögen.“

Zum Straßenkreuzer e.V.:
Seit 1994 gibt der Verein „Straßenkreuzer“ eine gleichnamige Zeitschrift heraus, die arme, erwerbslose und obdachlose Menschen für derzeit 2,70 Euro verkaufen. Hinzu kommen Sonderveröffentlichungen, Projekte wie das Kochbuch „Küchenkreuzer“ sowie seit 2002 jährlich im November eine CD mit Musik von Künstlern aus dem Großraum Nürnberg.
Im Rahmen des Projekts „Spende Dein Pfand“ bietet der Straßenkreuzer e.V. Festanstellungen mit allen damit verbundenen Vorteilen (Monatsgehalt, Sozialversicherung). Außerdem beschäftigt der Straßenkreuzer Stadtführer, die die Stadt von einer anderen Seite zeigen. 2022 ist in Kooperation mit mudra, Lilith und Hängematte das Projekt „Housing First Nürnberg“ gestartet, das Wohnungslosen als ersten Schritt ganz normale Mietverträge vermittelt – bedingungslos.

Zur Band:
Zwischen heiter und wolkig entsteht mit Kontrabass und Stimme - inspiriert von alten Haudegen und (un)bekannten Größen - ein charmantes Zweimenschorchester. Der Genre-Schublade ausweichend serviert das Orchester aus nur zwei Zutaten verschiedene Gänge zwischen Garage Jazz, Smooth Blues und Pop Noir.
Sanft tanzt eine Stimme um die holzigen Tiefen des Kontrabass, zuweilen begleitet von reduzierten Gitarrenharmonien. Mal luftig leicht, mal drückend warm, manchmal experimentell, immer lo-fi. Das schwingt und swingt beschwingt, bis zum ekstatischen Fingerschnipsen und Zehenwackeln.

Foto © Andrea Holzner