Staatstheater Nürnberg

Schauspiel

TEU­TO­NA (UA)

oder Vorbereitung zukünftiger Vorstellungen der Essayperformance TEUTONA von Oliver Zahn

Konzept, Text, Regie: Oliver Zahn

Donnerstag, 04.04.2019

20.15 Uhr

Premiere

Anschließend Premierenfeier

3. Etage

Teutona 01

Eine Produktion von HAUPTAKTION und dem Staatstheater Nürnberg, gefördert durch den Fonds Darstellende Künste. In Kooperation mit dem Theater Rampe Stuttgart, der ARGEkultur Salzburg und der Schwankhalle Bremen.

Training ist Vorbereitung auf eine mögliche Zukunft. Bei TEUTONA ist darum jede Vorstellung auch die Vorbereitung auf zukünftige Vorstellungen. Aber wer trainiert hier? Ein weißer, deutscher Mann. In einer neuen seiner erhellend-unterhaltsamen Essayperformances befragt Oliver Zahn dessen Zukunft und gleichzeitig die Zukunft des eigenen Theaterstücks.

Beschreibung

"Teutona" heißt bei Turnvater Jahn die zu gründende Hauptstadt eines zukünftigen Großdeutschlands. Bei Oliver Zahn heißt "Teutona" die Vorbereitung zukünftiger Vorstellungen der Essayperformance "Teutona". Beides hat mehr miteinander zu tun, als der erste Blick verrät.

In "Teutona" trainiert ein weißer, deutscher Mann mit Gewichten. Zur selben Zeit trainieren auch unzählige andere Menschen an unzähligen Orten. Wofür trainieren sie und welche politischen Ideen und Ideologien sind damit verknüpft? Training bedeutet immer die Vorbereitung auf ein gesetztes Ziel hin. Ein trainierender Körper bereitet sich vor auf eine mögliche Zukunft und die eigene Rolle in dieser Zukunft. Arnold Schwarzenegger trainierte, um Amerikaner zu werden. Anders Behring Breivik trainierte, um die brutale Rückeroberung der Welt durch die Weißen in Gang zu setzen. Andere trainieren, um in einer Welt nach der Klimakatastrophe zu bestehen, sei es auf solidarische oder darwinistische Art. Viele weitere Gründe und Trainingspläne sind denkbar. Ob sich die jeweils vermutete Zukunft einstellt, ist ebenso ungewiss, wie ob das gewählte Training geeignet gewesen sein wird, um in ihr zu bestehen.

Oliver Zahns neue Essayperformance führt die Auseinandersetzung mit ritualisierten Leibesübungen fort, die die künstlerische Forschungsgesellschaft "Hauptaktion" in den letzten Jahren u.a. anhand der deutschen Turnbewegung begann. "Teutona" knüpft an die dort vorgefundenen problematischen völkischen Utopien an, erweitert das Spektrum potentieller und potentiell gefährlicher Zukünfte und fokussiert sie zugleich vom Kollektiv aufs Individuum. Zugleich thematisiert die Essayperformance ihren eigenen Charakter als fortlaufendes Training und Reihe von Vorstellungen und imaginiert und befragt die Zukunft dieser Vorstellungen. In einem Videotunnel bleiben vergangene Aufführungen präsent und werden zukünftige vorbereitet. Jede Vorstellung wird anders sein und doch nur eine Vorbereitung auf die allerletzte in einer unabsehbaren Zukunft.

Auf ebenso durchdachte wie sinnliche und humorvolle Weise stellt Oliver Zahn einmal mehr unsere Wahrnehmung auf den Kopf. Bilder und Praktiken, die selbstverständlich scheinen, werden mit Kopf und Körper hinterfragt, wissenschaftliche Recherche trifft sportlichen Selbstversuch. So entsteht ein weiterer kluger, charmanter, konfrontierender, aber niemals belehrender Essay als Performance und zugleich zugänglich-unterhaltsames Theater für Alle.

Team

Konzept, Text, Regie

Kamera, Video

Dramaturgie

Termine und Besetzung

Besetzung am 04.04.2019

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Fotos
FOTO(S) © Konrad Fersterer
Pressestimmen
Süddeutsche Zeitung

"Der Körper war also stets zu formdendes (je nach Sicht utopisches oder dystopisches) Material, daher ist Sport hochpolitisch. Zahn exerziert diesen Aspekt unter Verweis auf reale wie literarische Personen in mehreren Kapiteln regelrecht durch."

  • Florian Welle, Süddeutsche Zeitung
Nürnberger Zeitung

"Der Blick, den Oliver Zahn in seinem Stück 'Teutona' auf den an sich selbst arbeitenden Menschen wirft, ist weder voyeuristisch noch wirklich spöttisch. Amüsant aber schon."

  • Wolf Ebersberger, Nürnberger Zeitung
Nürnberger Nachrichten

"Man wünscht Malte Scholz heimlich viel Glück, dass ihm die schweren Eisen nicht auf die nackten Zehen fallen, und einen guten Physiotherapeuten."

  • Katharina Erlenwein, Nürnberger Nachrichten

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