Schauspiel
Eine kurze Geschichte der Bewegung (UA)
Regie: Armin Petras
Sonntag, 24.03.2019
19.00 Uhr
Premiere
18:30 Uhr Einführung
Kammerspiele
Abo KX

in deutscher, englischer und tschechischer Sprache, mit deutschen Übertiteln
Koproduktion mit den Städtischen Bühnen Prag und dem Schauspiel Stuttgart
In der nahen Zukunft hat eine feministische Bewegung ein gesamtgesellschaftliches Umerziehungsprogramm ins Leben gerufen. Menschen sind schließlich stärker als ihre angebliche Natur. Der Traum: Eine Welt ohne Sexismus und sexuelle Gewalt. Satirisch und kontrovers befragt die tschechische Erfolgsautorin den Weg in eine bessere Zukunft.
Frauen sind überlegt und sanft, manchmal auch hysterisch und sie sind sehr einfühlsam. Männer sind triebhaft und stark, sie weinen nicht, nur ganz selten jedenfalls, sie kämpfen gerne – und ohne eine Erektion sind sie nichts.
Nimmt man die Idee ernst, dass Geschlecht etwas Menschengemachtes ist, dann muss es den Menschen möglich sein, es zu verändern. Dann kann Männlichkeit plötzlich etwas ganz anderes bedeuten. Dann können wir unsere angebliche Natur überwinden und eine utopische Welt schaffen ohne Sexismus, Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt. Aber ist das so ohne Weiteres möglich? Oder gilt es womöglich, einen natürlichen Wesenskern des Männlichen und Weiblichen gegen seine gewaltsame Auslöschung zu verteidigen?
In einer nahen Zukunft hat eine feministische Bewegung ein gesamtgesellschaftliches Umerziehungsprogramm ins Leben gerufen. Einst eine Terrororganisation im Stile der RAF, betreiben die Aktivistinnen nun sogenannte „Institute“, Schnittstellen zwischen Idealen und ihrer Umsetzung, in denen Männer und Frauen fit gemacht werden für die „Neue Welt“. Eine gerechte Welt, in der keine Frau mehr Belästigung und Unterdrückung fürchten muss, in der Äußerlichkeiten keine Rolle mehr spielen und der Sex befreit von aller oberflächlichen Triebhaftigkeit der tiefste Dialog zweier Seelen ist. Medienkampagnen inklusive Merchandising kommen dabei ebenso zum Einsatz, wie absurde Masturbationsrituale – und Elektroschocker.
In ihrem neuesten Text „Eine kurze Geschichte der Bewegung“ wirft die tschechische Erfolgsautorin Petra Hůlová einen ebenso satirisch überspitzten wie kontroversen Blick auf die Sexismusdebatte unserer Tage, der Extremismus und stumpfen Biologismus gleichermaßen ad absurdum führt und sich zugleich an der ewigen Frage entlang hangelt, welche Mittel der Zweck einer besseren und gerechteren Welt heiligen kann.
Regie
Kostüme
Dramaturgie
Mitarbeit Dramaturgie
Musik
Licht-Design
Besetzung am 24.03.2019
März 2019
- So, 24.03.2019, 19.00 Uhr
- Sa, 30.03.2019, 19.30 Uhr
- So, 31.03.2019, 19.30 Uhr
April 2019
Mai 2019
Juni 2019
Juli 2019
Informationen zum Kartenvorverkauf
"Die Satire verweigert sich, zum Glück, einer eindeutigen, moralischen Zuschreibung."
- Andreas Thamm, nachtkritik.de
"(...)gedankenspielerisch reizvoll (...)"
- Christine Dössel, Süddeutsche Zeitung
"Deutlich betont Petras das Komödiantische des Textes zwischen Witz und Wahnsinn, die Poesie des Irrsinns (...)"
- Barbara Bogen, BR Kultur
"Dass diese Uraufführung (mehrsprachig, da sie eine Koproduktion mit den Städtischen Bühnen Prag ist) gleichwohl garstig unterhaltsam gerät, liegt vor allem an Stephanie Leue mit ihrer vorantreibenden, ungemeinen Spiel- und Verwandlungslust, an Felix Mühlen als meist tollpatschiges, ausgedientes Platzhirsch-Relikt und den beiden agilen tschechischen Schauspielern Sarah Havácová und Martin Donutil."
- Bernd Noack, Nürnberger Nachrichten
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