Schauspiel
Die fürchterlichen Tage des schrecklichen Grauens (UA)
Regie: Anne Lenk
Samstag, 02.02.2019
19.00 - 21.25 Uhr
3. Etage
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Der etwas orientierungslose Mittdreißiger Moritz wird zur Teilnahme an einem künstlerisch ambitionierten Horrorfilmprojekt eingeladen. Er sagt sofort zu, denn schon immer hatte er den heimlichen Wunsch, vor der Kamera einen möglichst aufwändig animierten Tod zu sterben ...
„Ein großer, kluger Roman, der auf frappierende und beglückende Weise aus der Gegenwartsliteratur herausragt.“ (FAZ)
Der etwas orientierungslose Mittdreißiger Moritz bekommt einen überraschenden Anruf aus seinem früheren Leben. Sein ehemaliger Kommilitone Christoph ist mittlerweile Filmregisseur und sucht im Bekanntenkreis nach Laiendarstellern für ein Horrorfilmprojekt. Moritz sagt sofort zu, denn schon immer hatte er den heimlichen Wunsch, vor der Kamera einen möglichst grausamen Tod zu sterben. Außerdem macht seine aktuelle Lebenssituation ihn empfänglich für sinnstiftende Angebote von außen. Seine langjährige Beziehung ist gerade in die Brüche gegangen und der stumpfsinnige Job in einer Schwabinger Werbeagentur, eignet sich zwar leidlich zum Broterwerb und zum Totschlagen einiger Lebenszeit, hinterlässt in Moritz aber eine auf die Dauer kaum zu ignorierende Leere.
Mit großen Ambitionen stürzt er sich deshalb in das ungewöhnliche Projekt. Woche für Woche reist Moritz von München nach Ulm, wo Christoph eine mal kleinere, mal größere Gruppe von Menschen im Hinterzimmer einer Kneipe versammelt, um mit ihnen gemeinsam „den Rohstoff“ für seinen Film zu suchen. Es ist der Stoff, aus dem die Ängste sind, und die Arbeit, die es zu verrichten gilt, ist die des Erzählens. Einer nach dem anderen steigt auf die kleine Bühne des „Café Porsche“ und berichtet von seinem innersten Horror. Geschichten über die Angst vor Einsamkeit, vor dem Ende der Welt, vor Kriechtieren, dem Wahnsinn oder vor dem schwarzen Meer in einer mondlosen Nacht.
Moritz gerät bald vollständig in den Bann des Projekts und in den machtvollen Einflussbereich Christophs, dem charismatischen, aber auch launenhaften Propheten einer neuen Filmkunst, die den „Horror als Dokumentation der Wirklichkeit“ propagiert. Und spätestens als irgendwann auch Moritz’ eigene Angstsitzung ansteht, erweist sich Christoph als gnadenloser Vollstrecker seiner künstlerischen Vision.
Der junge Autor Roman Ehrlich wurde unter anderem mit dem Ernst-Toller-Preis und der Alfred-Döblin-Medaille der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ausgezeichnet. Sein Roman „Die fürchterlichen Tage des schrecklichen Grauens“ erschien 2017 und wurde von der Kritik enthusiastisch besprochen. So schrieb die FAZ: „Ein großer, kluger Roman, der auf frappierende und beglückende Weise aus der Gegenwartsliteratur herausragt.“
Am Staatstheater Nürnberg erlebt der Roman seine Theater-Uraufführung in einer Fassung für einen Schauspieler. Dargestellt von Tjark Bernau erzählt uns Moritz nicht nur seine eigene Geschichte, sondern zeigt uns auch einiges von dem, was er gesammelt hat während der fürchterlichen Tage des schrecklichen Grauens.
Regie
Bühne und Kostüme
Dramaturgie
Musik
Licht
Besetzung am 02.02.2019
Moritz
Linda
Januar 2019
Februar 2019
- Sa, 02.02.2019, 19.00 Uhr
- Mi, 06.02.2019, 19.00 Uhr
- Do, 21.02.2019, 19.00 Uhr
März 2019
April 2019
Mai 2019
Juni 2019
Juli 2019
Informationen zum Kartenvorverkauf
„Lenk ist immer dann am besten, wenn sie das komische Potenzial im alltäglichen Grauen freilegt. Mit Tjark Bernau steht ihr der richtige Schauspieler zur Verfügung. Er breitet als Nerd Moritz in einem formidabel gespielten Solo den Horror des bürgerlichen Lebens im Allgemeinen, und den der Generation Y im Speziellen aus.“
Florian Welle, Süddeutsche Zeitung
"(...) man wird das Gefühl nicht los, dass es Anne Lenk genau darum geht - um eine latente und durchaus nicht bedrohliche Verunsicherung des Publikums. Sie kostet das Spiel mit den Realitätsebenen und Rollen, mit dem Spielen im Spiel in allen Facetten lustvoll aus."
- Birgit Nüchterlein, Nürnberger Nachrichten
"Fürchterlich, schrecklich, grauenhaft? Nein, ganz und gar nicht. 'Die fürchterlichen Tage des schrecklichen Grauens', soeben uraufgeführt in der 3. Etage des Staatstheaters, hat als Theatermonolog über menschliche Ängste sogar immer wieder sehr heitere Momente. Und Freibier gibt es auch noch..."
- Wolf Ebersberger, Nürnberger Zeitung
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